Hund & Kind
Wenn Du ein Baby erwartest, stellt sich natürlich auch immer die Frage wie Dein Hund wohl darauf reagiert. Vielleicht auch was Du im Vorfeld schon dafür tun kannst, dass alles gut läuft.
Erstmal sei gesagt, dass es weder sinnvoll ist das Baby vom Hund komplett abzuschirmen, noch ist es sinnvoll dem Hund "freie Fahrt" zu lassen.
Im ersten Fall, wird der Hund sich schnell ausgegrenzt fühlen, entwickelt zum Nachwuchs keinerlei Beziehung, es werden Eifersüchteleien, Rivalitäten geschürt und was man nicht wirklich kennenlernen darf, bleibt ungewohnt, vielleicht gruselig oder wird auch um ein vieles interessanter. Alles kann, nichts muss, der Charakter des Hundes spielt hier natürlich eine große Rolle.... dennoch ist dies keine sinnvolle Herangehensweise.
Ebenso kann es aber auch schwierig werden, wenn der Hund im Bezug auf das Baby ALLES darf und hier keinerlei Hilfe eines Erwachsenen da ist.
Denn woher soll der Hund wissen, wie man mit einem Menschenbaby umgeht. Der Hund hat das nie gelernt.
Also bindet eure Hunde mit in das Geschehen ein, so dass sie auch zum Nachwuchs eine Beziehung aufbauen können, zeigt ihnen wie es angemessen ist, sich dem Baby gegenüber zu verhalten.
Vielleicht gebt ihr euren Hunden sogar kleine Aufgaben im Bezug auf das Baby, Windeln wegbringen, beim Socken ausziehen helfen, ....
Euer Hund hat etwas zu tun und darf sich mit kümmern.
Genauso wichtig ist es aber auch, dass der Hund Grenzen im Bezug auf das Baby hat und somit Klarheit darüber was er darf und was nicht. Denn unser menschlicher Nachwuchs sollte nicht so gemassregelt werden, wie euer Hund es mit seinem Welpen tun würde. Nur woher soll Hund das wissen!
Schnell heisst es dann der böse Hund hat das Baby angeknurrt oder danach geschnappt.
Aber wusste Hund wie weit er gehen darf oder was seine Aufgaben sind und wo diese aufhören?
Ich habe einige Hunde im Training gehabt, die das Baby sogar extrem verteidigt haben, wenn Besuch da war oder Oma das Baby mal auf den Arm nehmen wollte. Das geht wirklich zu weit und spricht oft für fehlende Klarheit in der Mensch-Hund-Beziehung und unklaren Rollen und Grenzen.
Ebenso wichtig sind hier aber auch die Rückzugsmöglichkeiten des Hundes. Das Leben verändert sich mit einem Baby, die Nächte sind oft unruhiger, tagsüber ist es lauter, irgendwann fangen die Kleinen an zu krabbeln, zu laufen. Damit auch dann alles weiter rund läuft, sollte der Hund einen Rückzugsort haben, wo Baby oder Kind nicht dran dürfen. Auch Kinder können und sollten dies lernen und akzeptieren.
Leider sieht man auch immer wieder wie kleine Kinder (ihre) Hunde umarmen, sich auf sie legen und die anwesenden Erwachsenen das so süß finden. Die Hunde finden das aber meist nicht so süß und halten es im besten Fall irgendwie aus. Fraglich ist nur wie lange sie dies aushalten.
Weder das Kind kann wissen, wie man mit einem Hund richtig umgeht, noch kann der Hund wissen, wie man mit einem Baby oder Kleinkind umgeht.
Es liegt also an euch was ihr daraus macht.
Auch hier stehen wir euch natürlich unterstützend zur Seite bei Fragen und dem Training.